3 Fragen an
Regierungsrat Dr. Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor Kanton Luzern
Vergangenen September haben Sie bei der Feier zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag mitgewirkt. Weshalb?
Der Dank-, Buss- und Bettag ist im Kanton Luzern ein hoher Feiertag, zu dem die Luzerner Regierung jedes Jahr gemeinsam mit den Landeskirchen und der islamischen Gemeinde einen Aufruf publiziert. Es ist eine schöne Tradition, dass an diesem Tag ein Regierungsmit-glied die Predigt an der ökumenischen Bettagsmatinée übernimmt.
Es war mir eine Ehre, diese Tradition in einem vollen Saal fortzusetzen. Die Predigt war eine Möglichkeit, mich freier einem Thema aus dem Leben zu widmen und intensiv über das Motto «Hoffnung» nachzudenken. Das war ein spannender Prozess – sowohl in der Erarbei-tung als auch in der Vermittlung.
Bei dieser Feier stand die Sintflut-Geschichte im Zentrum. Wie interpretier(t)en Sie diese Geschichte?
Es ist die Geschichte vom Versprechen des Bundes, den Gott mit den Menschen geschlossen hat – das Versprechen, dass er niemals wieder alles Leben durch eine Sintflut auslöschen wird. Es ist eine positive Botschaft – eine Botschaft der Hoffnung. Ich habe die Menschen dazu aufgerufen, stets die Hoffnung zu suchen. Sie keimt überall, wir müssen sie nur sehen. Ich wollte damit einen Kontrapunkt setzen, denn im Alltag scheint sich immer stärker eine düstere Stimmung zu verbreiten.
Zu guter Letzt die «Gretchenfrage» (Faust): «Nun sag, wie hast du's mit der Religion?»
Ich würde mich als gläubigen Katholiken bezeichnen. Die Religion hat mich ein Leben lang begleitet. Meine Mutter war Lektorin und Kommunionspenderin, meine Verlobte engagiert sich in der Landeskirche. Religion ist für mich ein Anker im Leben, ein Rezept für ein gutes und glückliches Leben. Sie hat mich auf meinem Lebensweg gestärkt und unterstützt.
Interview: Marcel Köppli