3 Fragen an
Fiona Roggli
Ende Juni werden Sie das Kirchenpraktikum in der Stadt Luzern beenden. Wie ist es Ihnen ergangen?
Das Praktikum war eine lehrreiche Zeit, geprägt von vielen schönen Begegnungen mit Mitarbeiter:innen und Kirchengänger:innen. So vielen Menschen begegnen zu dürfen, erachte ich als Privileg. Besonders das Pfarrteam hat mich herzlich und offen aufgenommen, sodass ich mich überall dort einbringen konnte, wo ich eine Lernerfahrung vermutete. Eindrücklich war für mich auch der Austausch mit den Seelsorger:innen an den unterschiedlichsten Orten im Kanton Luzern. Ihre Art, Menschen zu begleiten, und ihre Sicht auf das Leben haben mich inspiriert und meinen Blick auf die Seelsorge nachhaltig geprägt.
Wie sieht die Kirche von morgen aus, was denken Sie?
Die Kirche von morgen wird ein Ort sein, der Menschen Raum schenkt: für Begegnung, für gelebte Verbundenheit, für Fragen, Zweifel und Hoffnung. Ein Ort, an dem man atmen darf, frei von Erwartungen und Leistungsdruck. Ihre Aufgabe wird es sein, mutig Neues zu wagen, ungewohnte Wege zu gehen und sich von dem leiten zu lassen, was den Menschen in ihrem Menschsein dient. Sie soll nicht an Formen festhalten, sondern an dem, was Menschen trägt, verbindet und stärkt. Ich denke, Gemeinschaft entsteht dort, wo echte Nähe und Offenheit möglich sind. Was nicht mehr trägt, darf in Würde gehen, damit Neues wachsen kann. Die Kirche wird sich weniger über Strukturen als über Beziehungen und gemeinsames Leben definieren. Jesus kam als Diener und Freund der Menschen. Seine Kirche sollte dieses Erbe sichtbar und spürbar tragen.
Was würden Sie sich für die Kirche wünschen?
Mut in verschiedenen Formen: Demut, Sanftmut und einfach Mut.
Kirchenbote Juni 2025: Interview mit Fiona Roggli, Praktikantin