Synode: Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge kann starten

Die Synode der Reformierte Kirche Kanton Luzern hat dem Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge mit einem Sonderkredit zugestimmt. Damit wird die Seelsorge im ambulanten Bereich gestärkt und es gibt neu einen Zugang für den ganzen Kanton Luzern. Weiter hat die Synode den Aufgaben- und Finanzplan mit Budget 2026 an der Herbstsession genehmigt. 

Montag, 24. November 2025

Die Synode tagte erstmals in der neuen Legislatur. (Bild Raul Steffer) Die Synode tagte erstmals in der neuen Legislatur. (Bild Raul Steffer)

Mit dem Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge reagiert die Landeskirche auf den Planungsbericht Gesundheitsversorgung des Kantons Luzern und die Studienergebnisse von gfs.bern. Diese zeigen, dass Seelsorge bei den Mitgliedern sowie der Bevölkerung bekannt, aber zu wenig genutzt ist. Zudem fand Anfang 2025 eine öffentliche Grossgruppenkonferenz zur Seelsorge und wie diese künftig angeboten werden soll, statt. Auch sind die Bedürfnisse der Kirchgemeinden und die Erfahrungen der bereits tätigen Spezialseelsorgenden in das schweizweit neuartige Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Bern eingeflossen: Institutionen und Nutzende von Seelsorge können ab nächstem Jahr über eine Telefonnummer und ein Formular im Kanton Luzern Kontakt aufnehmen, um Termine mit der neu zu schaffenden Seelsorgestelle zu vereinbaren. Professionelle Seelsorge erfolgt persönlich, auf Termin und ist kostenfrei.

Impulse an der Synode
An der Synode hat Klaus Rütschi, Geschäftsführer Die Dargebotene Hand Zentralschweiz, zu Beginn einen Einblick in das Kooperationsprojekt Chatseelsorge gegeben. Klaus Rütschi sagte: «Dank der Kooperation mit der Reformierten Kirche Kanton Luzern seit Anfang 2024 konnten wir die Kapazität im Chat verdoppeln. Leider reicht die Kapazität noch bei weitem nicht aus, da die Nachfrage stark steigt.» Klaus Rütschi zeigte sich zudem sehr erfreut über das Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge. Das Angebot wird neu auf die Liste für Weiterempfehlungen aufgenommen seitens Dargebotener Hand. Weiter zeigte Caroline Kriemler, Pflegeexpertin Palliativ Care Spitex Stadt Luzern, den Seelsorgebedarf im spezialisierten ambulanten Brückendienst auf. Mit der Zustimmung zum Sonderkredit kann die geplante Kooperation einen nächsten Schritt nehmen.

Kenntnisnahme der Strategie 2029
Anfang Juli hat sich der Synodalrat mit zwei neuen Mitgliedern konstituiert. Während den vergangenen Monaten hat sich der Synodalrat zu Beginn der neuen Legislatur mit der Strategie und den Zielen für die nächsten Jahre auseinandergesetzt. Die Basis bildete die bestehende Strategie mit der Vision: «Die Reformierte Kirche Kanton Luzern ist wegweisend in Lebens- und Sinnfragen. Und die Menschen wissen das.» Die Synode hat Kenntnis davon genommen. Die Strategie ist unter reflu.ch/strategie aufgeschaltet und gibt eine Übersicht zu den Wirkungsbereichen der Landeskirche.

Aufgaben- und Finanzplan mit Budget 2026
Der Bericht und Antrag des Synodalrats zum Aufgaben- und Finanzplan mit Budget 2026 hat bei einem betrieblichen Aufwand von 3,37 Millionen Franken und Erträgen von knapp 3,27 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von rund 100‘000 Franken vorgesehen. Der Steuerfuss sollte unverändert bleiben. Die Synode wollte ein ausgeglichenes Budget und kürzte in der Debatte zum Projekt reformierten Gesundheitsseelsorge den vom Synodalrat beantragten Kredit von total 540‘000 Franken für die drei Projektjahre 2026, 2027 und 2028 auf total 300‘000 Franken. Weiter hat die Synode die Mitgliederbefragung von 2026 auf 2027 zeitlich verschoben. Der Synodalrat hat zudem ein Konzept für familienergänzende Betreuungsangebote vorgeschlagen, um junge Mitglieder zu erreichen. Dazu gingen Anträge aus der Synode zur Streichung ein. Am Schluss resultierte ein fast ausgeglichenes Budget mit einem Aufwandüberschuss von 8‘000 Franken, welches die Synode genehmigte.

Vereinsbeitritt
Die Synode genehmigte weiter den Vereinbeitritt «Verdia». Mit dem Beitritt kann die Reformierte Kirche Kanton Luzern im Bereich Kauffrau/Kaufmann Praktikumsplätze anbieten. Im Rahmen des Projekts Förderung kirchliche Berufe hat die Landeskirche das Ziel, die Zahl der Ausbildungsplätze zu steigern, um selbst mehr Fachkräfte auszubilden.