Synode tagt nach den Neuwahlen erstmals

Im Juni haben sich alle landeskirchlichen Gremien neu für die Legislatur 2025 bis 2029 konstituiert. Im November findet die erste Synodesitzung statt, an welcher unter anderem zum Aufgaben- und Finanzplan mit Budget sowie betreff Sonderkredit für das Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge beraten wird.   

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Der neu gewählte fünfköpfige Synodalrat v.l.n.r.: Ulf Becker, Manuela Jost (Vizepräsi-dentin), Lilian Bachmann (Präsidentin), Markus Pfisterer und Julia Schwöbel. (Bild Emanuel Ammon) Der neu gewählte fünfköpfige Synodalrat v.l.n.r.: Ulf Becker, Manuela Jost (Vizepräsi-dentin), Lilian Bachmann (Präsidentin), Markus Pfisterer und Julia Schwöbel. (Bild Emanuel Ammon)

Die Synode ist das Parlament, welcher insgesamt 60 Mitglieder angehören. Diese werden alle vier Jahre demokratisch nach reformierter Wohnbevölkerung in Wahlkreisen gewählt. In der Legislatur 2025 bis 2029 tagt die Synode mit 20 neuen Mitgliedern erstmals am Samstag, 22. November. Die Sitzung ab 8.30 Uhr im Kantonsratssaal ist öffentlich. Es stehen unterschiedliche Traktanden rund um wegweisende Projekte in Lebens- und Sinnfragen auf der Agenda.

Kurzfilm zur Chatseelsorge und Einleitung
Die Nachfrage nach anonymer Hilfe per Chat wächst. Die Dargebotene Hand Zentralschweiz und die Reformierte Kirche Kanton Luzern arbeiten seit 2024 in einem dreijährigen Projekt zusammen und intensivieren das Angebot der Chatseelsorge. Seit Oktober 2024 ist die Chatseelsorge auch auf der Website reflu.ch eingebunden. Die Reformierte Kirche Kanton Luzern zeigt an der Synode einen Kurzfilm zur Chatseelsorge und der Kooperation. Weiter wird Klaus Rütschi, Geschäftsführer Die Dargebotene Hand Zentralschweiz, ergänzend zum Film eine Einleitung machen.

Vision: Wegweisend in Lebens- und Sinnfragen
Anfang Juli hat sich der Synodalrat konstituiert. Neu hat die Synode Julia Schwöbel, Synodalrätin Departement Gesellschaft, und Markus Pfisterer, Synodalrat Departement Recht, gewählt. Wiedergewählt wurden Synodalratspräsidentin Lilian Bachmann, Manuela Jost (Vizepräsidentin und Departement Finanzen) und Pfarrer Ulf Becker (Synodalrat Departement Theologie). Der Synodalrat hat während der vergangenen vier Monate intensiv an der Strategie mit Legislaturzielen gearbeitet. Die Basis bildete die bestehende Strategie mit der Vision: «Die Reformierte Kirche Kanton Luzern ist wegweisend in Lebens- und Sinnfragen. Und die Menschen wissen das.» 

Aufgaben- und Finanzplan mit Budget
Das Budget 2026 weist bei einem betrieblichen Aufwand von rund 3,37 Millionen Franken und einem betrieblichen Ertrag von rund 3,26 Millionen Franken sowie einem Netto-Finanzertrag von 3'300 Franken einen Aufwandüberschuss von 103'000 Franken aus. In diesem Ergebnis sind zusätzliche Mittel und Investitionen sowohl für die strategischen Schwerpunkte berücksichtigt. Die im Budget 2026 und in den Planjahren 2027 bis 2029 erwarteten höheren Steuereinnahmen ermöglichen Investitionen in die Zukunft. Der betriebliche Aufwand erhöht sich im Vergleich zum Vorjahresbudget unter anderem aufgrund der Bereiche Prävention und Schutz vor Grenzverletzungen, Seelsorge und Förderung kirchlicher Berufe.

Prävention und Schutz vor Grenzverletzungen
Seit 2022 arbeitet der Synodalrat daran, die Prävention und den Schutz vor Grenzverletzungen in der Landeskirche mit ihren Kirch- und Teilkirchgemeinden zu stärken und zu verbessern. Nach den Gesetzesanpassungen im Jahr 2024 ist seit Anfang 2025 die externe und unabhängige Meldestelle eingerichtet. Viele Arbeiten rund um Arbeitsgruppen, Verhaltenskodex, Schulungen, Beschwerdemanagement und auch ein online Tool für das Monitoring befinden sich in der Ausarbeitung. Vieles wird 2026 umgesetzt und ist im Aufgaben- und Finanzplan mit Budget berücksichtigt.

Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge
Seelsorge gehört zum Kernauftrag der Landeskirche und ist auch in der aktualisierten Strategie des Synodalrats 2029 ein wichtiger Bestandteil. Ziele sind ein nachfrageorientiertes Seelsorgeangebot entlang des Lebenswegs der Menschen sicherzustellen, Seelsorge sichtbar und niederschwellig zugängig zu machen sowie Seelsorge im digitalen und ambulanten Bereich zu erweitern. Hierzu werden insbesondere die Ergebnisse der Studie zur Seelsorge im Kanton Luzern von gfs.bern von 2024, des Visitationsberichts 2024 sowie der öffentlichen digitalen Grossgruppenkonferenz von 2025 zum Thema Seelsorge berücksichtigt. Mit dem Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge geht der Synodalrat insbesondere auf die Strategie «ambulant vor stationär» und den Planungsbericht Gesundheitsversorgung des Kantons Luzern ein. Bei der reformierten Gesundheitsseelsorge handelt es sich um ein Projekt 2026 bis 2028, welches zusammen mit der Universität Bern entwickelt wurde.

Förderung kirchliche Berufe
Die sechs reformierten Landeskirchen der Zentralschweizer Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug kooperieren in der Förderung kirchlicher Berufe.  Gemeinsam sind zwei Projektschwerpunkte entstanden: Um Interessierten einen Einblick in die unterschiedlichen Berufe und Ausbildungswege zu geben, ist eine Webplattform in der Ausarbeitung, auf welcher Interessierte Einblicke in die verschiedenen Berufe «buchen» können, um vor Ort zu schnuppern. Zudem gibt es an der Zentralschweizer Bildungsmesse, Zebi, ab 2026 einen interaktiven Messestand. In diesem Kontext befindet die Synode über den Vereinsbeitritt «Verdia». Die Reformierte Kirche Kanton Luzern möchte künftig selbst im Bereich Kauffrau und Kaufmann EFZ ausbilden und so einen Beitrag in der Förderung von künftigen Fachkräften leisten.