Ökumenischer Gottesdienst Langnau

Vielstimmigkeit

Im Sonntagsgottesdienst vom 22. August wurde in der Kirche Langnau ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die reformierte Pfarrerin Barbara Ingold und Pastoralraumleiterin Edith Pfister sprachen zum Thema Vielstimmigkeit. Die A-cappella Formation Shaladrü liess die Besucher an der verbindenden Kraft der Musik teilhaben.

Barbara Ingold begrüsse die Gottesdienstgemeinschaft und beschrieb anhand des Eröffnungsgesangs der vier Sängerinnen und Sänger aus der Region, was Vielstimmigkeit bedeuten kann. Vier Stimmen, kein Instrument, jede Stimme hat eigene Noten und Melodieverläufe. Höhe Töne vom Sopran bis hin zu den tiefen Tönen des Basses. Zusammen gesungen entstehe ein wohlklingendes, mehrstimmiges Lied, in welchem jede Stimme wichtig sei, damit es schön und voll tönt. Aber dennoch habe jede Stimme ihre Eigenheit und soll gehört werden. Gottes Wille sei, offen und tolerant miteinander umzugehen, aufeinander zu hören und in Frieden miteinander zu leben. «Wir sind heute zusammengekommen, um gemeinsam zu feiern, Grenzen zu überwinden und zu spüren, wie bereichernd Vielstimmigkeit für uns alle sein kann.»

Alle sollen eins sein
Dass dieses vom Glauben vorgegebene Ideal von Harmonie und Schönheit, die entsteht, wenn verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Meinungen zu einer Gemeinschaft zusammenfinden, im Alltag oft anders erfahren wird, darüber sprach Edith Pfister in ihrer Predigt. Machen Vielfalt und Vielstimmigkeit das Leben wirklich reicher oder sind sie doch mehr Strafe als Geschenk? Anhand der biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel zeigte sie auf, dass es sich lohnt genau hinzuschauen und wichtige Details zu erkennen, um Gräben und Spaltungen im gesellschaftlichen Leben zu vermeiden. Sie betonte: «Gemeinschaft und Beziehung wagen können, einander verstehen, das sind Gaben von Gottes Geist.»

Die Formation Shaladrü erfüllte mit ihren Stimmen den Raum. Mit Volksliedern aus aller Welt erfreuten und berührten sie die Zuhörer. Den grossen Applaus des Publikums verdankten sie mit einer Zugabe. Der vom Kirchenrat organisierte Apéro bot Gelegenheit für regen Austausch.

 

Text und Bilder: Beatrix Bill