143: Mit Kooperation Kapazität der Chatseelsorge verdoppelt

Die Dargebotene Hand Zentralschweiz und die Reformierte Kirche Kanton Luzern arbeiten seit 2024 in einem Kooperationsprojekt der Chatseelsorge über drei Jahre zusammen. Zwischenstand: Die Kapazität konnte verdoppelt werden. Leider reicht diese bei weitem noch nicht aus – die Nachfrage ist enorm.

Montag, 17. November 2025

Klaus Rütschi, Geschäftsführer Die Dargebotene Hand Zentralschweiz (Bild Gabriel Ammon) Klaus Rütschi, Geschäftsführer Die Dargebotene Hand Zentralschweiz (Bild Gabriel Ammon)

Die Synode der Reformierte Kirche Kanton Luzern hat im Jahr 2023 total 95'000 Franken für die drei Jahre 2024, 2025 und 2026 gesprochen. Am 22. November zieht der Geschäftsführer Klaus Rütschi in der Einleitung der öffentlichen Synode ein erstes Zwischenfazit. «Durch die Zusammenarbeit konnten wir unsere Kapazitäten im Chat verdoppeln. Das ist erfreulich. Leider reicht die Kapazität bei weitem noch nicht aus, da die Nachfrage an Seelsorge enorm ist», so Klaus Rütschi. Wie gross diese ist, wird Klaus Rütschi in der Synode ausführen.

Ausblick auf Weihnachten
Unter der Telefonnummer 143 ist die Dargebotene Hand rund um die Uhr und auch durchgehend an Weihnachten erreichbar. Klaus Rütschi bewegt an dieser Zeit folgendes besonders: «Viele Menschen setzen sich enorm unter Druck. Sie wollen alles perfekt machen – das Fest, das Essen, die Stimmung. Wenn dann etwas nicht so läuft, entstehen Spannungen. Und wer allein ist, spürt in diesen Tagen noch stärker, was fehlt. Die Diskrepanz zwischen dem, was man sich wünscht, und dem, was ist, wird schmerzhaft sichtbar. Einsamkeit, Beziehungsprobleme und psychische Belastungen sind besonders häufige Themen. Gerade in der Weihnachtszeit geht es oft um das Gefühl, ausgeschlossen zu sein.»

Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge
Seelsorge gehört zum Kernauftrag der Landeskirche und ist auch in der aktualisierten Strategie des Synodalrats 2029 ein wichtiger Bestandteil. Ziele sind ein nachfrageorientiertes Seelsorgeangebot entlang des Lebenswegs der Menschen sicherzustellen, Seelsorge sichtbar und niederschwellig zugängig zu machen sowie Seelsorge im ambulanten Bereich zu erweitern. Mit dem Projekt reformierte Gesundheitsseelsorge geht der Synodalrat insbesondere auf die Strategie «ambulant vor stationär» und den Planungsbericht Gesundheitsversorgung des Kantons Luzern ein. Dabei zeigt sich, dass die stationäre Aufenthaltsdauer in Spitälern abnimmt und die ambulante Versorgung zunimmt. Die Spitalseelsorge ist bisher ausschliesslich im stationären Bereich tätig. Weiter besteht ein Bedarf an Seelsorge im Bereich Palliative Care, auf welchen die Reformierte Kirche Kanton Luzern mit dem Angebot reagieren will. Die Synode befindet am 22. November über die Vorlage, welche als Projekt über drei Jahre mit Evaluation angedacht ist und für das erste Jahr 2026 150‘000 Franken, für 2027 180‘000 Franken und für 2028 210‘000 Franken. Pro Jahr sollen gemäss Bericht und Antrag des Synodalrats 100‘000 Franken aus dem Seelsorgefonds in das Projekt fliessen. Somit werden von den total 540‘000 Franken 300‘000 Franken aus dem Fonds entnommen.