Ökumenische Notfallseelsorge war bei 87 Ereignissen im Einsatz

Notfallseelsorgende und Care Givers sind bei ausserordentlichen Todesfällen, Suizid, schweren Verkehrsunfällen und weiteren Ereignissen im Einsatz. Sie begleiten Angehörige, unverletzte Beteiligte, Zeugen oder beim Überbringen von Todesnachrichten. 2022 waren sie im Kanton Luzern während rund 900 Stunden bei 87 Ereignissen im Einsatz.

Dienstag, 14. Februar 2023

Care Giver und Notfallseelsorge im Einsatz während einer Übung. (Bild Dominik Thali) Care Giver und Notfallseelsorge im Einsatz während einer Übung. (Bild Dominik Thali)

Im Kanton Luzern sind täglich zwei Notfallseelsorgende und Care Givers auf Pikett. Aufgeboten werden sie vom Rettungsdienst 144, von der Polizei oder der Feuerwehr. «Erfolgt ein Aufgebot, so sind wir innerhalb von maximal 45 Minuten am Einsatzort», erklärt Christoph Beeler-Longobardi, Co-Leiter ökumenische Notfallseelsorge/Care-Team Kanton Luzern. Im Jahr 2022 standen die Teammitglieder bei 87 Ereignissen im Einsatz (Vorjahr 82) und leisteten während rund 900 Stunden (Vorjahr 800) psychologische und seelsorgerliche Unterstützung. «Bei einem schlimmen Vorfall zieht es Angehörigen und Beteiligten den Boden unter den Füssen weg. Unsere Aufgabe ist es, Ereignisse, Gefühle und Handlungen in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, um dadurch wieder handlungsfähig zu werden», so Beeler-Longobardi.

Mehr ausserordentliche Todesfälle – weniger Verkehrsunfälle
Am häufigsten gerufen wurden Notfallseelsorgende und Care Givers im vergangenen Jahr wiederum bei ausserordentlichen Todesfällen. Das sind beispielsweise plötzliches Herzversagen in der Öffentlichkeit oder zuhause. Die Zahl solcher Ereignisse stieg auf 30 (Vorjahr 24). Bei 20 suizidalen Ereignissen waren die Teams präsent im Jahr 2022 (Vorjahr 19). Im Bereich der Verkehrsunfälle sank die Zahl im gleichen Zeitraum von neun im Jahr 2021 auf sechs im Jahr 2022.

20 Jahre Care-Arbeit
Vergangenes Jahr blickte die ökumenische Notfallseelsorge/Care Team Kanton Luzern auf das 20-jährige Bestehen zurück. Dazu hat sie zu einem Podium eingeladen, um auf die Entwicklung seit der Gründung im Jahr 2002 gemeinsam mit den Gründungsmitgliedern zurückzublicken. Seit 2012 ist diese dem Zivilschutz angegliedert. Trägerin des Angebots sind die katholische, die reformierte und die christkatholische Landeskirche gemeinsam mit dem Kanton Luzern. Die Leitung des Teams teilen sich Christoph Beeler-Longobardi und Thomas Seitz. Rund 40 Care Givers und Notfallseelsorgende sind im Team. Die Betriebskosten betragen knapp 100’000 Franken pro Jahr.