Luzerner Landeskirchen pflanzen Bäume

«Mut» lautete das Motto von Kirchen und Kanton Luzern zum diesjährigen Bettag.

Sonntag, 19. September 2021

Das Baumpflanzen in Hochdorf. (Bild Doris Spörri) Das Baumpflanzen in Hochdorf. (Bild Doris Spörri)

Ausdruck davon sind die Bäume, welche die drei Landeskirchen heute aus Anlass ihres 50-Jahre-Jubiläums an sechs Orten pflanzten. Mut machten die Kirchen auch dazu, für die Sorgen und Nöte der Menschen einzustehen.

Ein Apfelbaum in Kriens und willisau, ein Nussbaum in wolhusen, eine Kastanie in Hochdorf, eine Hopfenbuche in sursee und eine Eiche in der Stadt Luzern. Die Aktion war der Ersatz für die schon 2020 in willisau geplante grosse ökumenische Feier zum Bettag, welche die drei Landeskirchen auch in ihrem zweiten Jubiläumsjahr wegen der Pandemie nicht durchführen konnten. Dafür luden sie die Bevölkerung zu sechs kleineren Feiern in alle Regionen des Kantons ein und pflanzten einen Baum. Das passte zum diesjährigen Bettagsthema «Mut» von Kirchen und Kanton.

Errungenschaften der Landeskirchen
Vertreterinnen und Vertreter der Landeskirchen überbrachten an allen sechs Orten Grussworte. «Wir blicken inzwischen auf 51 Jahre Errungenschaften unserer Landeskirchen zurück. Dazu gehören beispielsweise Seelsorge für Menschen mit einer Behinderung, in Spitälern, in Kliniken, in Gefängnissen, in Alterszentren, in Palliativstationen, Ehe- und Lebensberatung, Sozialberatung, Gassenarbeit, Notfallseelsorge oder Ausbildungen von Katechetinnen und Katecheten. Gemeinsam mit unseren staatlichen und nicht staatlichen Partnern erfüllen wir wichtige Aufgaben unserer Gesellschaft», sagte Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Luzern, in der Hofkirche. «Für jedes der Jubiläums-Jahrzehnte und das kommende Jahrzehnt pflanzen wir als Zeichen des Lebensmutes und der Zuversicht - für uns heute und für die Menschen, die nach uns kommen - sechs Bäume verteilt über den ganzen Kanton Luzern. Jeder Baum erhält eine Tafel, welche an das Jubiläum der Landeskirchen und an die heutige Feier erinnert», so Renata Asal-Steger, Synodalratspräsidentin der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Luzern. «Wann immer ein Baum gepflanzt wird, ist dies ein Zeichen des Vertrauens, des Vertrauens in die Zukunft», fasste Esther Albert, Präsidentin christkatholische Kirchgemeinde Luzern, in sursee zusammen.

Für die Wahrheit einstehen
Diese sechs Bäume bilden seit heute Sonntag «ein neues Lebens-Netzwerk im Kanton Luzern», wie es der reformierte Pfarrer Peter Willi an der ökumenischen Feier in Kriens ausdrückte. Vom Mut, den es mitunter dazu braucht, ist schon in der Bibel die Rede. Das Markus-Evangelium erzählt vom blinden Bartimäus, den Jesus zu sich bittet und zu dem die Umstehenden sagen: «Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.» Für den reformierten Pfarrer Uwe Tatjes etwa, der die Feier in willisau mit seinem katholischen Kollegen Andreas Wissmiller gestaltete, heisst das heute, «Kirche auf Augenhöhe» zu sein, eine Kirche, die neugierig sei, die ihre Umgebung wahrnehme und verstehe, was die Menschen bewegt. Manchmal sei sie aber «blind für die Zeichen der Zeit und Sorgen und Nöte der Menschen», meinte Tatjes selbstkritisch. Der katholische Pfarrer von Hochdorf, Roland Häfliger, knüpfte hier an und sprach von «Demut» als einer Haltung, die Wirklichkeit zu sehen, «wie sie ist», hinzuhören und abzuwägen. Mut sei dann lebensfördernd, wenn er «mit Wahrheit und Weisheit» einhergehe, und heisse nicht, alles mitzumachen, ohne zu hinterfragen. «Gib uns Weisheit, gib uns Mut, für die Wahrheit einzustehen und die Not um uns zu sehen», heisst es in einem Lied, das in mehreren Feiern gesungen wurde.

Kirche kommt an
Die Website www.kirche-kommt-an.ch erzählt die in den gut anderthalb Jahren entstandenen Geschichten von Menschen, bei denen die Kirche angekommen ist. Mehr zu den Menschen auf den Bildern ist unter www.kirche-kommt-an.ch aufgeschaltet.